Energiestammtisch: Unterschied zwischen den Versionen

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Carsharing-Konzepte, ÖPNV-Konzepte, Sanierungen im Bestand durch Dämmung und Wärmepumpen, Energetische Sanierungen auf Basis der Studie „Wärmekonzept 2012 der Stadt Dorsten“, Photovoltaik Installationen, E-Auto Lademöglichkeiten, Akku und Speichersysteme im privaten Bereich, dynamische Stromtarife
 
Carsharing-Konzepte, ÖPNV-Konzepte, Sanierungen im Bestand durch Dämmung und Wärmepumpen, Energetische Sanierungen auf Basis der Studie „Wärmekonzept 2012 der Stadt Dorsten“, Photovoltaik Installationen, E-Auto Lademöglichkeiten, Akku und Speichersysteme im privaten Bereich, dynamische Stromtarife
  
Außerdem gibt es die Überlegung, bei ausreichender Bürgerbeteiligung eine Energiegenossenschaft zu gründen bzw. sich einer der vorhandenen als Gruppe anzuschließen. Durch die Bündelung der Erzeugung und des Verkaufs könnten so dauerhaft stabile und günstige Preise für Mitglieder gewährleistet werden.
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Außerdem gibt es die Überlegung, bei ausreichender Bürgerbeteiligung eine Energiegenossenschaft zu gründen bzw. sich einer der vorhandenen als Gruppe anzuschließen. Durch die Bündelung der Erzeugung und des Verkaufs könnten so dauerhaft stabile und günstige Preise für Mitglieder gewährleistet werden.  
Der nächste Termin findet am 28. Februar 2023 um 17:30 Uhr statt.
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Siehe auch: Energie Genossenschaften in der Umgebung http://bwwulfen.de/EnergieGenossen/EnergieGen.html
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Siehe auch: Energy Sharing http://bwwulfen.de/index.html
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==30.05.2023 Stammtisch Nr.11==
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'''Thema: Energieautonome Stadt Referent: Sebastian Cornelius (Klimaschutzmanager der Stadt Dorsten''' <br>
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Erweitertes Protokoll:''' [[Datei:Protokoll Energiestammtisch Wulfen 30.05.23.pdf]]
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==25.04.2023 Stammtisch Nr.10==
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Moderation: Arno Stamm und Michael Dröscher; Protokoll: Michael Dröscher
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Der Energiestammtisch wurde im Rahmen der Wulfen-Konferenz einberufen und lädt alle
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Einwohner:innen des gesamten Stadtteils zur Teilnahme ein. Er trifft sich jeweils am letzten
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Dienstag im Monat im Gemeinschaftshaus Wulfen von 17:30 bis 19:30 Uhr
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Austausch über anstehende Themen <br>
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Zum Thema IR-Heizung: Es wurden gute Erfahrungen gemacht, soweit es um die Ergänzung
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von Speicherheizungen geht. Das Aufheizen geht schnell. Auf die Gefahr der Schimmelbildung
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an kalten Wänden und in Zimmerecken, die durch die Strahlungsheizung nicht erreicht werden,
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wird hingewiesen.
  
==31.01.2023 Stammtisch Nr.9==
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Zum Thema Austausch von Elektrofußbodenheizungen durch wasserführende Systeme,
Thema: Praxisbericht Elektromobilität von Christian Feldmann auf Basis seiner persönlichen Erfahrungen mit seinen E-Autos<br />
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insbesondere für eine Wärmepumpenheizung: Es liegen gute Erfahrungen vor. Dabei wird
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nach der Entfernung des Fußbodenmaterials (z.B. Fliesen oder Laminat) eine Nut in den
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Estrich gefräst, in die die Wasserschläuche eingelegt werden. Der elektrische Heizkreis kann
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intakt bleiben. Das Fräsen dauert einen Tag. Wenn die Handwerkerleistungen abgestimmt
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sind, kann das Projekt inklusive des neuen Bodenbelags in 2 bis 4 Wochen abgeschlossen
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sein. Dieser Austausch bietet sich insbesondere dann an, wenn das Haus bei einem
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Generations/Eigentümerwechsel leer steht und renoviert wird.
  
==22.11.2022 Stammtisch Nr.8==
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Zum Thema Pelletheizung versus Wärmepumpe: Vor einigen Jahren wurden Pelletheizungen
Thema: Praxisbericht von Lukas Czarnuch - die Ausstattung von Sammelparkplätzen bzw. Garagenanlagen mit elektrischer Energie zum Laden von E-Fahrzeugen<br />
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stark beworben und auch empfohlen. Heute würde man die Wärmepumpenlösung vorziehen.
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Der ursprüngliche Pellerpreis lag bei 120 €/t, was jeweils 4.800 kWh Leistung entspricht. Der
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Pelletverbrauch für ein Einfamilienhaus (128 m2) liegt typischerweise bei 3t/a oder 11.000 bis
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13.000 kWh. In der Krise ist der Preis auf über 300 €/t gestiegen. Die jährlichen Wartungs- und
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Schornsteinfegerkosten liegen bei 290 €/t. Bei Wärmepumpenheizungen kommt man, je nach
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Leistungsfaktor der Pumpe und Dämmungsgrad des Hauses, mit 3.500 bis 5.000 kWh Strom
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aus. Dazu kommt bei der Kalten Nahwärme Wulfen noch der Grundwasserverbrauch in Höhe
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von ca. 2200 m3/a (ca. 400 €) pro Wohneinheit.
  
==25.10.2022 Stammtisch Nr.7==
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TOP 4 Nächster Termin
Thema: Planung der nächsten Schritte und Vorhaben. Der Vortrag von Christian Feldmann wurde auf den 31.1.2023 verschoben.<br />
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Der nächste Termin ist der 30. Mai 2023, 17.30 Uhr. Geplant ist das verschobene
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„energieautonome Stadt“.
  
==27.09.2022 Stammtisch Nr.6==
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'''Kalte Nahwärme Wulfen''' <br>
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Michael Dröscher stellt den Gast des Abends vor. Prof. Peter Müller war früher Mitarbeiter der
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VEW. Er hatte die Idee „Kalte Nahwärme Wulfen“ und war verantwortlich für den Bau der
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Analge.
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Michael Dröscher führt kurz in das Thema ein. Im Hetkerbruch und Teilen des Heidbruchs
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bestand damals Anschlusszwang. 117 Wohnungen mit 71 Wärmepumpen waren
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angeschlossen, dazu noch das Gemeinschaftshaus mit dem Schwimmbad. Details stehen in
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dem beigefügten Sonderdruck „20 Jahre Betriebserfahrungen mit 73 Wärmepumpen und der
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‚kalten Nahwärmeversorgung‘ Wulfen“. Auch im Wulfen-Wiki gibt es dazu Informationen.
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Ab 2013 wurde die Anlage, die der Entwicklungsgesellschaft Wulfen gehört, von der RWE
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betrieben, die die VEW zwischenzeitlich übernommen hatte. RWE wollte die Verantwortung für
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die Anlage loswerden. Den Geschäftsführern der EW, Herrn Lohse und Herrn Große-Ruiken,
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wurde zu diesem Zeitpunkt bewusst, dass sie als Eigentümer der Anlage verantwortlich waren.
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Bis 2015 gelang es dann den Nutzern in Eigeninitiative mit Firma OET aus Ochtrup einen
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Betreiber zu finden, der die Anlage bis heute zur vollen Zufriedenheit der Wärmepumpen-
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Eigentümer am Laufen hält. Heute sind 41 Wärmepumpen angeschlossen, einige davon laufen
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seit Anfang der 1980iger Jahre und haben fast 40.000 Betriebsstunden. Erfreulich ist, dass die
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neue Kita am Wulfener Markt angeschlossen wird und auch schon der Abzweig zum Neubaubereich Ladenzeile gelegt ist.
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Christian Gruber und Michael Dröscher haben vereinbart, die Wiki-Seite "[[Wärmepumpen]]" auf den neuesten
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Stand zu bringen.
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Prof. Müller berichtet zunächst von den Widerständen innerhalb der VEW-Organisation, gegen
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die er seine Idee durchsetzen musste. Der Geschäftsführer Wittwer der EW und Baustadtrat
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Haase hätten die Entwicklung sehr unterstützt. Insgesamt wurden damals bereits einige
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tausend Wärmepumpen im VEW-Gebiet eingesetzt, die Kalte Nahwärme war aber ein neuer
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Ansatz. Vorteilhaft war, dass in Wulfen keine „Verockerung“ der Grundwasser-Pumpen durch
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Eisenoxid aufgetreten ist, wie das in manchen Teilen des Münsterlandes der Fall war. Auch die
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Schluckbrunnen haben nach ersten Fehlversuchen funktioniert, Ursprünglich wurden 200 m3
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/h gefördert, heute verbrauchen die Wärmepumpen zusammen 115.000 m3/Jahr. Typisch ist ein
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Durchfluss des Grundwassers von 1m3/h pro Wärmepumpe, die dafür etwa 2 kW Strom verbraucht. Wenn alle Pumpen parallel laufen, werden ca. 40 m3
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Prof. Müller erinnert sich, dass die Anlage von einer Firma Wittenberg aus Ochtrup gebaut
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wurde, die Polyrethylenrohre wurden von Firma Autermann aus Selm verlegt. Er hat leider
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selbst keine Unterlagen mehr. Genaue Pläne sind heute nicht bekannt. Das erschwert die
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Suche nach den Absperr-Schiebern, die nach seiner Meinung pro Haus eingebaut sein sollten.
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Allerdings wurde in verschiedenen Fällen dieser Schieber nicht gefunden, als Anschlüsse jetzt
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von der Anlage getrennt werden sollten.
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In der Diskussion wird das Thema Dichtheit der Häuser und optimaler Luftaustausch, um
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Schimmelbildung zu verhindern, angesprochen. Prof. Müller weist darauf hin, dass täglich etwa
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10 bis 12 l Wasser als Feuchtigkeit ausgebracht werden müssen. Er empfiehlt den „blower
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door-Test“, der etwa 250 Euro kostet (Angebot im Internet), mit dem man die Dichtigkeit des
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Hauses prüfen kann. Auch die Frage, in wieweit die sogenannten PFAS in Wärmepumpen auch in Zukunft
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verwendet werden, oder ob sie durch Gase wir Propan oder Butan abgelöst werden, wird
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diskutiert.
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Die Rechtslage auf EU-Ebene, die in einigen Nachbarländern, wie Belgien und den
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Niederlanden, umgesetzt ist, erlaubt Energie-Communities, die den selbst hergestellten Strom
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auch selbst verbrauchen können. In Deutschland ist weiterhin die Strombörse in Leipzig für die
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Preise verantwortlich. Erst wenn sich die Rechtslage ändert, machen genossenschaftliche
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Modelle einen Sinn, soweit es nicht allein um Kapitalanlagen geht. Diese Kapitalanlage wird im
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Windparkgebiet Große Heide allen Anwohnern im Umkreis von 2,5 km angeboten.
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In diesem Zusammenhang weist Christian Feldmann darauf hin, dass er jetzt mit Herrn Büsken
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von der Stadt Dorsten einen Mustervertrag vereinbart hat, der erlaubt, private Leitungen unter
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öffentlichen Wegen durchzuführen, also Stromkabel, die öffentliche Wege kreuzen, zu
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Garagen zu legen.
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==28.02.2023 Stammtisch Nr.8==
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Themen: Optimierung von Elektrospeicherheizungen (Öfen und Fußboden) Referent Elektromeister Eilers und der neue Windpark „Große Heide“ Protokoll:''' [[Datei:2023-02-28_Energiestammtisch-Nr-8.pdf]]<br />
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==31.01.2023 Stammtisch Nr.7==
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Thema: Praxisbericht Elektromobilität von Christian Feldmann auf Basis seiner persönlichen Erfahrungen mit seinen E-Autos Protokoll:''' [[Datei:2023-01-31_Energiestammtisch-Nr-7.pdf]]<br />
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==22.11.2022 Stammtisch Nr.6==
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Thema: Praxisbericht von Lukas Czarnuch - die Ausstattung von Sammelparkplätzen bzw. Garagenanlagen mit elektrischer Energie zum Laden von E-Fahrzeugen Protokoll:''' [[Datei:2022-11-22_Energiestammtisch-Nr-6.pdf]]<br />
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==25.10.2022 Stammtisch Nr.5==
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Thema: Planung der nächsten Schritte und Vorhaben. Der Vortrag von Christian Feldmann wurde auf den 31.1.2023 verschoben. Protokoll:''' [[Datei:2022-10-25-Energiestammtisch-Nr-5.pdf]]<br />
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==27.09.2022 Stammtisch Nr.4==
 
Thema: Erfahrungsbericht von Christian Feldmann - Photovoltaik in Wulfen
 
Thema: Erfahrungsbericht von Christian Feldmann - Photovoltaik in Wulfen
  
 
==29.03.2022 Stammtisch Nr.1==
 
==29.03.2022 Stammtisch Nr.1==
 
Thema: Wie sieht eine klimaneutrale, zukunftsichere Energieversorgung für den Stadtteil aus? Wie kann man sie gestalten, organisieren?
 
Thema: Wie sieht eine klimaneutrale, zukunftsichere Energieversorgung für den Stadtteil aus? Wie kann man sie gestalten, organisieren?
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==Presseschau==
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'''Energiestammtisch http://bwwulfen.de/Presseschau/Presseschau.html
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'''Windräder in Dorsten http://bwwulfen.de/Presseschau2/Presseschau.html
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'''Kalte Nahwärme in Haltern http://bwwulfen.de/Presseschau3/Presseschau.html
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==zukünftige Themen==
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'''Energy Sharing http://bwwulfen.de/index.html
  
 
==Konzepte der Stadt Dorsten==
 
==Konzepte der Stadt Dorsten==

Aktuelle Version vom 2. November 2023, 08:59 Uhr

Beim sehr gut besuchten 8. Energiestammtisch referierte Elektromeister Werner Eilers (aus Ostfriesland!) über Wartung und Optimierung von Elektrospeicherheizungen. "10% Ersparnis seien bei 30 bis 50 Jahre alten Anlagen immer drin." Im Auftrag von Velero überprüft er als Pilotprojekt derzeit ein Haus an der Dimker Allee, 28.2.

Energie-Stammtisch

EnergieStammtischMaerz28.jpg
EnergieStammtischFeb28.jpg
EnergieStammtischJan31.jpg

Über uns

Der Stammtisch dient dem Informations- und Erfahrungsaustausch, um das Thema „erneuerbare Energien“ voranzubringen. Hierzu wollen wir Projekte anstoßen und benötigen dabei möglichst viel Unterstützung.

Unsere monatlichen Treffen finden immer am letzten Dienstag im Monat von 17:30 bis 19:30 im Gemeinschaftshaus Wulfen statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mit einer Mail an: energiestammtisch(ät)posteo(Punkt)de können Sie sich, damit Sie keine Termine verpassen, in den Verteiler aufnehmen lassen.

Derzeit im Raum stehende Projekte sind:
Carsharing-Konzepte, ÖPNV-Konzepte, Sanierungen im Bestand durch Dämmung und Wärmepumpen, Energetische Sanierungen auf Basis der Studie „Wärmekonzept 2012 der Stadt Dorsten“, Photovoltaik Installationen, E-Auto Lademöglichkeiten, Akku und Speichersysteme im privaten Bereich, dynamische Stromtarife

Außerdem gibt es die Überlegung, bei ausreichender Bürgerbeteiligung eine Energiegenossenschaft zu gründen bzw. sich einer der vorhandenen als Gruppe anzuschließen. Durch die Bündelung der Erzeugung und des Verkaufs könnten so dauerhaft stabile und günstige Preise für Mitglieder gewährleistet werden.

Siehe auch: Energie Genossenschaften in der Umgebung http://bwwulfen.de/EnergieGenossen/EnergieGen.html

Siehe auch: Energy Sharing http://bwwulfen.de/index.html

30.05.2023 Stammtisch Nr.11

Thema: Energieautonome Stadt Referent: Sebastian Cornelius (Klimaschutzmanager der Stadt Dorsten

Erweitertes Protokoll: Datei:Protokoll Energiestammtisch Wulfen 30.05.23.pdf

25.04.2023 Stammtisch Nr.10

Protokoll

Moderation: Arno Stamm und Michael Dröscher; Protokoll: Michael Dröscher

Der Energiestammtisch wurde im Rahmen der Wulfen-Konferenz einberufen und lädt alle Einwohner:innen des gesamten Stadtteils zur Teilnahme ein. Er trifft sich jeweils am letzten Dienstag im Monat im Gemeinschaftshaus Wulfen von 17:30 bis 19:30 Uhr

Austausch über anstehende Themen
Zum Thema IR-Heizung: Es wurden gute Erfahrungen gemacht, soweit es um die Ergänzung von Speicherheizungen geht. Das Aufheizen geht schnell. Auf die Gefahr der Schimmelbildung an kalten Wänden und in Zimmerecken, die durch die Strahlungsheizung nicht erreicht werden, wird hingewiesen.

Zum Thema Austausch von Elektrofußbodenheizungen durch wasserführende Systeme, insbesondere für eine Wärmepumpenheizung: Es liegen gute Erfahrungen vor. Dabei wird nach der Entfernung des Fußbodenmaterials (z.B. Fliesen oder Laminat) eine Nut in den Estrich gefräst, in die die Wasserschläuche eingelegt werden. Der elektrische Heizkreis kann intakt bleiben. Das Fräsen dauert einen Tag. Wenn die Handwerkerleistungen abgestimmt sind, kann das Projekt inklusive des neuen Bodenbelags in 2 bis 4 Wochen abgeschlossen sein. Dieser Austausch bietet sich insbesondere dann an, wenn das Haus bei einem Generations/Eigentümerwechsel leer steht und renoviert wird.

Zum Thema Pelletheizung versus Wärmepumpe: Vor einigen Jahren wurden Pelletheizungen stark beworben und auch empfohlen. Heute würde man die Wärmepumpenlösung vorziehen. Der ursprüngliche Pellerpreis lag bei 120 €/t, was jeweils 4.800 kWh Leistung entspricht. Der Pelletverbrauch für ein Einfamilienhaus (128 m2) liegt typischerweise bei 3t/a oder 11.000 bis 13.000 kWh. In der Krise ist der Preis auf über 300 €/t gestiegen. Die jährlichen Wartungs- und Schornsteinfegerkosten liegen bei 290 €/t. Bei Wärmepumpenheizungen kommt man, je nach Leistungsfaktor der Pumpe und Dämmungsgrad des Hauses, mit 3.500 bis 5.000 kWh Strom aus. Dazu kommt bei der Kalten Nahwärme Wulfen noch der Grundwasserverbrauch in Höhe von ca. 2200 m3/a (ca. 400 €) pro Wohneinheit.

TOP 4 Nächster Termin Der nächste Termin ist der 30. Mai 2023, 17.30 Uhr. Geplant ist das verschobene „energieautonome Stadt“.

28.03.2023 Stammtisch Nr.9

Kalte Nahwärme Wulfen
Michael Dröscher stellt den Gast des Abends vor. Prof. Peter Müller war früher Mitarbeiter der VEW. Er hatte die Idee „Kalte Nahwärme Wulfen“ und war verantwortlich für den Bau der Analge. Michael Dröscher führt kurz in das Thema ein. Im Hetkerbruch und Teilen des Heidbruchs bestand damals Anschlusszwang. 117 Wohnungen mit 71 Wärmepumpen waren angeschlossen, dazu noch das Gemeinschaftshaus mit dem Schwimmbad. Details stehen in dem beigefügten Sonderdruck „20 Jahre Betriebserfahrungen mit 73 Wärmepumpen und der ‚kalten Nahwärmeversorgung‘ Wulfen“. Auch im Wulfen-Wiki gibt es dazu Informationen. Ab 2013 wurde die Anlage, die der Entwicklungsgesellschaft Wulfen gehört, von der RWE betrieben, die die VEW zwischenzeitlich übernommen hatte. RWE wollte die Verantwortung für die Anlage loswerden. Den Geschäftsführern der EW, Herrn Lohse und Herrn Große-Ruiken, wurde zu diesem Zeitpunkt bewusst, dass sie als Eigentümer der Anlage verantwortlich waren. Bis 2015 gelang es dann den Nutzern in Eigeninitiative mit Firma OET aus Ochtrup einen Betreiber zu finden, der die Anlage bis heute zur vollen Zufriedenheit der Wärmepumpen- Eigentümer am Laufen hält. Heute sind 41 Wärmepumpen angeschlossen, einige davon laufen seit Anfang der 1980iger Jahre und haben fast 40.000 Betriebsstunden. Erfreulich ist, dass die neue Kita am Wulfener Markt angeschlossen wird und auch schon der Abzweig zum Neubaubereich Ladenzeile gelegt ist. Christian Gruber und Michael Dröscher haben vereinbart, die Wiki-Seite "Wärmepumpen" auf den neuesten Stand zu bringen.

Prof. Müller berichtet zunächst von den Widerständen innerhalb der VEW-Organisation, gegen die er seine Idee durchsetzen musste. Der Geschäftsführer Wittwer der EW und Baustadtrat Haase hätten die Entwicklung sehr unterstützt. Insgesamt wurden damals bereits einige tausend Wärmepumpen im VEW-Gebiet eingesetzt, die Kalte Nahwärme war aber ein neuer Ansatz. Vorteilhaft war, dass in Wulfen keine „Verockerung“ der Grundwasser-Pumpen durch Eisenoxid aufgetreten ist, wie das in manchen Teilen des Münsterlandes der Fall war. Auch die Schluckbrunnen haben nach ersten Fehlversuchen funktioniert, Ursprünglich wurden 200 m3 /h gefördert, heute verbrauchen die Wärmepumpen zusammen 115.000 m3/Jahr. Typisch ist ein Durchfluss des Grundwassers von 1m3/h pro Wärmepumpe, die dafür etwa 2 kW Strom verbraucht. Wenn alle Pumpen parallel laufen, werden ca. 40 m3 /h benötigt.

Prof. Müller erinnert sich, dass die Anlage von einer Firma Wittenberg aus Ochtrup gebaut wurde, die Polyrethylenrohre wurden von Firma Autermann aus Selm verlegt. Er hat leider selbst keine Unterlagen mehr. Genaue Pläne sind heute nicht bekannt. Das erschwert die Suche nach den Absperr-Schiebern, die nach seiner Meinung pro Haus eingebaut sein sollten. Allerdings wurde in verschiedenen Fällen dieser Schieber nicht gefunden, als Anschlüsse jetzt von der Anlage getrennt werden sollten. In der Diskussion wird das Thema Dichtheit der Häuser und optimaler Luftaustausch, um Schimmelbildung zu verhindern, angesprochen. Prof. Müller weist darauf hin, dass täglich etwa 10 bis 12 l Wasser als Feuchtigkeit ausgebracht werden müssen. Er empfiehlt den „blower door-Test“, der etwa 250 Euro kostet (Angebot im Internet), mit dem man die Dichtigkeit des Hauses prüfen kann. Auch die Frage, in wieweit die sogenannten PFAS in Wärmepumpen auch in Zukunft verwendet werden, oder ob sie durch Gase wir Propan oder Butan abgelöst werden, wird diskutiert.

Energieautonome Stadt
Die Rechtslage auf EU-Ebene, die in einigen Nachbarländern, wie Belgien und den Niederlanden, umgesetzt ist, erlaubt Energie-Communities, die den selbst hergestellten Strom auch selbst verbrauchen können. In Deutschland ist weiterhin die Strombörse in Leipzig für die Preise verantwortlich. Erst wenn sich die Rechtslage ändert, machen genossenschaftliche Modelle einen Sinn, soweit es nicht allein um Kapitalanlagen geht. Diese Kapitalanlage wird im Windparkgebiet Große Heide allen Anwohnern im Umkreis von 2,5 km angeboten. In diesem Zusammenhang weist Christian Feldmann darauf hin, dass er jetzt mit Herrn Büsken von der Stadt Dorsten einen Mustervertrag vereinbart hat, der erlaubt, private Leitungen unter öffentlichen Wegen durchzuführen, also Stromkabel, die öffentliche Wege kreuzen, zu Garagen zu legen.

28.02.2023 Stammtisch Nr.8

Themen: Optimierung von Elektrospeicherheizungen (Öfen und Fußboden) Referent Elektromeister Eilers und der neue Windpark „Große Heide“ Protokoll: Datei:2023-02-28 Energiestammtisch-Nr-8.pdf

31.01.2023 Stammtisch Nr.7

Thema: Praxisbericht Elektromobilität von Christian Feldmann auf Basis seiner persönlichen Erfahrungen mit seinen E-Autos Protokoll: Datei:2023-01-31 Energiestammtisch-Nr-7.pdf

22.11.2022 Stammtisch Nr.6

Thema: Praxisbericht von Lukas Czarnuch - die Ausstattung von Sammelparkplätzen bzw. Garagenanlagen mit elektrischer Energie zum Laden von E-Fahrzeugen Protokoll: Datei:2022-11-22 Energiestammtisch-Nr-6.pdf

25.10.2022 Stammtisch Nr.5

Thema: Planung der nächsten Schritte und Vorhaben. Der Vortrag von Christian Feldmann wurde auf den 31.1.2023 verschoben. Protokoll: Datei:2022-10-25-Energiestammtisch-Nr-5.pdf

27.09.2022 Stammtisch Nr.4

Thema: Erfahrungsbericht von Christian Feldmann - Photovoltaik in Wulfen

29.03.2022 Stammtisch Nr.1

Thema: Wie sieht eine klimaneutrale, zukunftsichere Energieversorgung für den Stadtteil aus? Wie kann man sie gestalten, organisieren?

Presseschau

Energiestammtisch http://bwwulfen.de/Presseschau/Presseschau.html

Windräder in Dorsten http://bwwulfen.de/Presseschau2/Presseschau.html

Kalte Nahwärme in Haltern http://bwwulfen.de/Presseschau3/Presseschau.html

zukünftige Themen

Energy Sharing http://bwwulfen.de/index.html

Konzepte der Stadt Dorsten

Klimaschutzkonzept http://bwwulfen.de/06KlimaschutzkonzeptDorsten.pdf

Wärmekonzept für Barkenberg http://www.bwwulfen.de/WaermekonzeptBarkenberg2012.pdf

Siehe auch