Gedichte: Unterschied zwischen den Versionen

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(Heimatlied Huppert)
(Vollständer Text des Gedichts "Wulfen" von Maria Kahle)
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==Dat Heimatleed van Wulfen / Bartmann==
+
==Wulfen / Peter Bertram==
Von Hauptlehrer Burchard Bartmann,<br>
 
Abgedruckt in [[800 Jahre Gemeinde Wulfen]], S. 218  <br>
 
Zuerst im [[Heimatkalender]] 1931, S. 46<br>
 
Zur Melodie: Strömt herbei ihr Völkerscharen
 
 
 
 
 
1. Wulfen, an de Stroat geleägen,  <br>
 
de Napoleon hett baut,  <br>
 
wu hett sienen Namen kriegen? -  <br>
 
watt het Wulfen öwerhaupt? -  <br>
 
Fröher doa wassen Wülfe massig  <br>
 
in de groten Büske hier.  <br>
 
// Düsse Biester wöärn nich spaßlich,  <br>
 
ganz geföärlich wass dat Dier! //
 
 
 
 
2. Doch en Mann vull Mot un Kräfte  <br>
 
bauen sick en Schloß so grot,  <br>
 
um dat Hus ne deipe Gräfte,  <br>
 
häss he nu de Burg harr proat.  <br>
 
Dann gonk he de Wülf tau Liewe,  <br>
 
schott se alle musedot,  <br>
 
// leit dann in sien Wappen maken  <br>
 
nen Wulfskopp witt, de Tunge rot. //
 
 
 
 
3. He nannt sich Wulfhem, well siet Joahren  <br>
 
Hier dat Heem de Wülfe wass,  <br>
 
un nü können ungeschoaren  <br>
 
sick Lüe anbaun an düssen Plass.  <br>
 
Dorp un Kiärk, datt ganze Kiäspel  <br>
 
iss all möählik so entstoahn.  <br>
 
// Un Wulfen hett nu usse Kiäspel,  <br>
 
Wulfen grot un Wulfen schön. //
 
 
 
 
4. Grote Felder, Wiesk und Wälder  <br>
 
wesselt metenander aff;  <br>
 
in de brune Hee Wacholder,  <br>
 
dicke Eicken, stark unn straff.  <br>
 
De Wienbeck unn de Hambeck fleitet  <br>
 
döär dat schöne Land doaheär;  <br>
 
// unn den gräunen Jäger scheitet  <br>
 
Has, Kanin unn Hirsch unn Rehr. //
 
 
 
 
5. Un de Lüe´e, de hier liäwet,  <br>
 
sünt ganz flietig, trüe unn brav ;  <br>
 
de Bueren schafft op öährem Eärwe  <br>
 
van morgens freih büß oabends lat.  <br>
 
Im Winter schlacht se öähre Schwiene,  <br>
 
makt Schinken, Mettwoarst, Woarstebrot.  <br>
 
// Datt hölt Liew unn Seel beneene,  <br>
 
giew oak Kraft unn starken Mot. //
 
 
 
 
6. Ett iss hier ook wull te kriegen  <br>
 
nen ollen Kloaren, ´nen godd Glas Beer.  <br>
 
Doa sünt wie oak nich te tiegen,  <br>
 
wann het möätig drunken weärd.  <br>
 
Tüshaus, Mergen brennt den Kloaren,  <br>
 
Rose braut dat brune Beer,  <br>
 
// un öwwerall, wohen set´t schicket,  <br>
 
loawt man dat Gedränke sehr. //
 
 
 
 
7. Joa, mien Wulfen, büss so prächtig,  <br>
 
büss joa doch mien Heimatland.  <br>
 
Ik leiwe die so stark unn mächtig  <br>
 
wull büss an den Liäwensrand.  <br>
 
Stiärw ich enmoal, dann begrawt mie  <br>
 
in Wulfen, in mien Heimatdorp.  <br>
 
// Joa, in Wulfen will ick liäwen,  <br>
 
in Wulfen oak begrawen sien. //
 
 
 
 
 
 
 
 
 
==Heimatlied / Denker==
 
Gustav Denker 1973 <br>
 
abgedruckt im Wulfener Stadt-Anzeiger Ausgabe Dezember 1973
 
 
 
 
 
Wo der Mühlenbach durch grüne Auen fließt  <br>
 
Wo das alte Mühlrad an der Wienbeck grüßt  <br>
 
Wo die "Große Heide" wie ein Blumenstrauß  <br>
 
Da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus.
 
 
 
Wo der echte ,,Milde Mergen" wird gebrannt  <br>
 
Wo das Rose-Pils gebraut und anerkannt  <br>
 
Wo man spricht noch plattdeutsch, wie in alter Zeit  <br>
 
Ja, das ist mein Wulfen, in der Herrlichkeit.
 
 
 
Wo die Herrn von Wulfheim gingen auf die Jagd  <br>
 
Wo zur Strecke wurde mancher Wolf gebracht  <br>
 
Wo man trägt im Wappen dieses wilde Tier  <br>
 
Da ist mein Zuhause, meine schönste Zier.
 
 
 
Wo der Postillion sein Horn so fröhlich blies  <br>
 
An der alten Post die Pferde wechseln ließ  <br>
 
Wo schon Bonaparte kannte Weg und Steg  <br>
 
Das besagt noch heute der Napoleonsweg.  <br>
 
 
 
Wo aus der Retorte eine Stadt entsteht  <br>
 
Die mit großer Hoffnung in die Zukunft geht  <br>
 
Wo die Menschen kommen aus der weiten Welt  <br>
 
Weil es hier in Wulfen allen gut gefällt.  <br>
 
 
 
Ob nun heute oder Anno dazumal  <br>
 
lst ja letzten Endes alles ganz egal  <br>
 
Doch zu allen Zeiten geb' ich Dir mein Wort  <br>
 
Aus dem schönen Wulfen möcht' ich nie mehr fort.
 
 
 
 
 
 
 
==Wulfener Heimatlied / Denker==
 
Text und Musik: Gustav Denker <br>
 
abgedruckt im Wulfener Stadt-Anzeiger Ausgabe Dezember 1973
 
 
 
 
 
1. Man singt so viele Lieder vom reb-bekränzten Rhein,  <br>
 
Von Burgen, Tälern, Höhen und sonnigen Mägdelein.  <br>
 
Als wenn's nichts schönres gäbe auf dieser weiten Welt,  <br>
 
lch aber kenn' ein Plätzchen, wo mir's viel besser gefällt.  <br>
 
 
 
Refrain:
 
 
 
Wulfen, meine Heimat, im Schoß der Hohen Mark,  <br>
 
Bekannt als schröne Landschaft und als Naturschutzpark.  <br>
 
Wer einmal dagewesen, den zieht's nie wieder fort,  <br>
 
Der pfeift auf Wein und Reben und bleibt für immer dort.
 
 
 
2. lch knüpfte manche Bande, im ,Norden und im Süd',  <br>
 
War auch in jenem Lande, wo die Zitrone blüht.  <br>
 
Dort hab' ich nur gefunden, was meine Ruhe stört,  <br>
 
Weil meiner Heimat Wulfen mein ganzes Herz gehört.  <br>
 
/ Refrain: Wulfen, meine Heimat ...
 
 
 
3. Und schlägt die letzte Stunde, steh' ich vor Petrus dann <br>
 
Und hör' aus seinem Munde: Du warst ein braver Mann, <br>
 
Drum kommst du in den Himmel, o je, wie mich das freut, <br>
 
lch wohnte schon auf Erden in der schönen Herrlichkeit.
 
 
 
/ Refrain: Wulfen, meine Heimat ...
 
 
 
 
 
==Das Lied der Wulfener Schützen / Denker==
 
Text: Gustav Denker  <br>
 
Melodie: O du schöner Westerwald  <br>
 
Aus der Festschrift zum Jubiläumsschützenfest 1983, Seite 100
 
 
Bürgerschützen das sind wir  <br>
 
Grün und weiß ist uns´re Zier  <br>
 
Weiß die Farb´ der Freude ist  <br>
 
Grün liebt jeder Optimist.
 
 
Refrain:
 
Wulf´ner Bürger woll´n wir sein  <br>
 
Echte Kameraden im Schützenverein  <br>
 
Bei uns herrscht Treu und Redlichkeit  <br>
 
Aber auch Geselligkeit.
 
 
Und nach alter Tradition  <br>
 
Über hundert Jahre schon  <br>
 
Heimatliebe wird gepflegt  <br>
 
Und auf Eintracht Wert gelegt.  <br>
 
 
 
Refrain:  Wulf´ner Bürger woll´n wir sein …
 
 
An der Vogelstange dann  <br>
 
Tut ein jeder was er kann  <br>
 
Büchsen knallen um die Wett´  <br>
 
Es lebe hoch die Majestät.
 
 
Refrain:  Wulf´ner Bürger woll´n wir sein …
 
 
 
Mergen-Schnaps und Rose Bier  <br>
 
Mit Behagen trinken´s wir  <br>
 
Somit bleib´n wir stets auf neu  <br>
 
Uns´rer lieben Heimat treu.  <br>
 
 
Refrain:  Wulf´ner Bürger woll´n wir sein …
 
 
 
Und im Zelt kommt Alt und Jung  <br>
 
Wieder mal so recht in Schwung  <br>
 
Viel zu schnell vergeht die Zeit  <br>
 
Mit Musik und Fröhlichkeit  <br>
 
 
Refrain:  Wulf´ner Bürger woll´n wir sein …
 
 
 
 
 
 
==Heimatlied / Huppert==
 
E. Huppert <br>
 
Quelle: Kopie auf der Mitmachwand während der Ausstellung "Neue Stadt Wulfen" Nov. 08 <br>
 
Nach der Melodie : (wo die Nordseewellen)
 
 
 
 
 
1. Wo durch Barkenberg ein klares Bächlein fließt,  <br>
 
wo das Gemeinschaftshaus uns schon von weitem grüßt,  <br>
 
wo die junge Linde steht vor diesem Haus  <br>
 
da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus.  <br>
 
 
 
2. Wo der See von klaren Bächlein wird gespeist,  <br>
 
der im Winter oft gefroren und vereist,  <br>
 
wo im Sonmer schwimmen drauf viele Entelein,  <br>
 
da ist mein Zuhause, möcht hier immer sein.  <br>
 
 
 
3. Wo ein Schwanenpaar siich oft hier niederläßt,  <br>
 
und sie feiern dann ihr Schwanenhochzeitsfest,  <br>
 
wo die kleinen Schwänlein brechen aus dem Ei,  <br>
 
zuerst arg mitgenommen doch das geht schnell vorbei.
 
 
 
4. Bald schon bilden sie ´ne kleine Schwanenschar  <br>
 
hinten schwimmt Mama und vorn Herr Papa,  <br>
 
werden wohl behütet, bis sie flügge sind,  <br>
 
fliegen dann von hinnen ja in alle Wind.
 
 
5. So gesehn ist das hier doch recht nett und schön,  <br>
 
man kann das alles ja aus nächster Nähe sehn,  <br>
 
wo Natur noch schön ist wie in diesem Ort,  <br>
 
möcht ich immer bleiben, möcht da nie mehr fort.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
==Wulfen / Bertram==
 
 
Peter Bertram 2005
 
Peter Bertram 2005
  
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==Mein Barkenberg / Bertram==
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==Mein Barkenberg / Peter Bertram==
Peter Bertram (1992, geändert 2000 und 2008)
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Peter Bertram (1992, geändert 2000 und 2008)<br>
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''Erste Fassung veröffentlicht im Heimatkalender 1995, S.146. Zweite Fassung veröffentlicht in : "Neue Dorstener Geschichten" / hrsg. von Edelgard Moers. Dorsten : HW-Verlag Heike Wenig, 2002. S.158-160''
  
Dieses Gedicht ist anlässlich der 25-Jahrfeier von Barkenberg entstanden. So wie Barkenberg sich im Laufe der Jahre geändert hat (Seniorenzentrum, Rückbau der Barkenberger Allee), so wurden auch in diesem Gedicht Strofen dazu gefügt, bzw. geändert.
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Dieses Gedicht ist anlässlich der 25-Jahrfeier von Barkenberg entstanden. So wie Barkenberg sich im Laufe der Jahre geändert hat (Seniorenzentrum, Rückbau im Bereich der Dimker Allee und der Barkenberger Allee), so wurden auch in diesem Gedicht Strophen dazu gefügt, bzw. geändert.
  
 
MEIN  BARKENBERG
 
MEIN  BARKENBERG
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du unsre Heimat, Barkenberg.
 
du unsre Heimat, Barkenberg.
  
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==Hotel Humbert / Peter Bertram==
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Als "Kleine Chronik in der Speisekarte" zu finden auf der Seite '''[[Hotel Humbert]]'''
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==Dat Kaatenhus / Hubert Rohlof==
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Plattdeutsches Gedicht von Hubert Rohlof über das Ende der '''[[Metastadt]]<br>
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Veröffentlicht im Heimatkalender 1989, S.171
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xxxx
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==Wulfen / Maria Kahle==
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Gedicht von Maria Kahle, Olsberg  <br>
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Abgedruckt im Heimatkalender 1953, S.27f
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Noch steht das Haus, in dem ich wuchs  <br>
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Und schlief - in deine Sagenwelt gebannt,  <br>
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Unwissend Nahrung aus den Wurzeln zog,  <br>
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Du stilles Land, du meiner Kindheit Land!  <br>
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Und immer rauscht es noch und seufzt im Wald  <br>
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Von Märchen grün, ein geisterhaft Geschehn;  <br>
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Käm' ich zurück, ich würd' in Lembecks Forst  <br>
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Wie einst den Hirsch von St. Hubertus sehn.  <br>
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Und auf dem Wiesengrund, an Baches Rand,  <br>
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Ziehn abends spukhaft tanzend Nebel her,  <br>
 +
Gespenster - armer Seelen bange Not  <br>
 +
Raunt aus den Worten der Erzähler schwer.  <br>
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Doch wenn am Morgen Strahlen hellen Lichts  <br>
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Die Äcker und die Höfe breit besonnten,  <br>
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Dann öffnet sich der Tageswirklichkeit  <br>
 +
Das Land mit seinen großen Horizonten.  <br>
 +
 +
Dann schmeckt die Luft nach Schweiß und Roggenbrot,  <br>
 +
Die Sensen blitzen, Korn sinkt hin in Schwaden,  <br>
 +
Mettwurst und große Bohnen, saftiger Speck,  <br>
 +
Das Bauernvolk zum Mittagsmahle laden.
  
 +
Gesunde Erdenlust nimmt Gottes Gut  <br>
 +
Als Lohn der Arbeit, lacht, genießt mit Scherzen,  <br>
 +
Und rechnet, ordnet, zählt den Geldgewinn;  <br>
 +
Und doch regiert ein ewiges die Herzen.  <br>
  
==Lied von Barkenberg / Röttger und Bertram==
+
Denn über all dem Werktagsmühen spannt  <br>
Dieter Röttger und Peter Bertram
+
Sich eines Himmels Unermeßlichkeit;  <br>
 +
Klein wird vor ihm der Mensch und auch das Land,  <br>
 +
die Seele öffnet sich den Träumen weit!
  
1. Wir singen euch ein Lied jetzt von einer kleinen Stadt, <br>
+
So hast du mich geprägt in Morgenfrüh'.   <br>
die sehr verschied'ne Menschen und viel Gesichter hat. <br>
+
Wohl sah ich Fernen, Länder mannigfalt';  <br>
Doch fragst du diese Menschen, was ihnen ist gemein:  <br>
+
In allen Wäldern sucht ich doch den Wald  <br>
Sie alle, ja sie wollen in Barkenberg sein.
+
Aus meiner Kindheit ... Fremder Glanz verblich  <br>
 +
Vor deinem schlichten Bilde, das mich bannt.  <br>
 +
Hier wurde ich; und fortan lebte ich  <br>
 +
Aus deiner Wesenskraft, mein Münsterland.   <br>
  
2. Hier kann man viele Bäume und bunte Wiesen sehn,  <br>
 
hier darf noch alles wachsen. Das finden wir so schön.  <br>
 
Ein See liegt in der Mitte, er lädt zum Bleiben ein.  <br>
 
Wer Grün liebt, ja der sollte in Barkenberg sein.
 
  
3. Ein Herz für unsre Kleinen man hier wohl spüren kann,  <br>
 
in dieser Stadt da stehen die Kinder obenan.  <br>
 
Drum kommst du mit dem Auto hier überall schlecht rein,  <br>
 
denn Kinder, ja die müssen in Barkenberg sein.
 
  
4. Wir sind ein bunter Haufen und sind sehr gerne hier,  <br>
+
==Siehe auch==
von überall wir kommen, vor allem vom Revier.  <br>
+
'''[[Lieder]]'''
Wir halten hier zusammen, allein braucht keiner sein,  <br>
 
denn Nachbarschaft wird immer in Barkenberg sein.  <br>
 
  
5. Drum singen wir es weiter, das Lied von unsrer Stadt,  <br>
+
'''[[Maria Kahle]]
die sicher manchen Fehler, doch soviel Gutes hat.  <br>
 
Und ihr könnt alle fragen, egal ob groß, ob klein:  <br>
 
Wir alle, ja wir wollen in Barkenberg sein
 

Version vom 17:40, 18. Jan 2014

Wulfen / Peter Bertram

Peter Bertram 2005


Wulfen, du trutziges Dorf in der Heide,
hast mich schon immer so vieles gelehrt.
Du liegst umgeben von Wiesen und Weide.
Einst hat zu dir eine Burg noch gehört.

So gibt es vieles von Sagen umwoben,
das uns von deiner Geschichte erzählt;
hast dich aus Bombenzerstörung erhoben,
weil du schon immer das Leben gewählt.

Manches vernichtet vor nun sechzig Jahren
ragt wie die Kirche heut’ wieder empor.
Vieles auch konnte man nicht mehr bewahren;
aus den Ruinen ging Neues hervor.

Eines ist aber bis heute geblieben,
woraus du schöpfst stets gewaltige Kraft
und was an dir wir am meisten so lieben,
die hier gewachsene Dorfnachbarschaft.

Du liegst in Dorsten ganz abseits im Norden,
jedoch für uns unvergänglich du bist;
denn du bist vielen zur Heimat geworden,
keiner von uns deshalb je dich vergisst.



Mein Barkenberg / Peter Bertram

Peter Bertram (1992, geändert 2000 und 2008)
Erste Fassung veröffentlicht im Heimatkalender 1995, S.146. Zweite Fassung veröffentlicht in : "Neue Dorstener Geschichten" / hrsg. von Edelgard Moers. Dorsten : HW-Verlag Heike Wenig, 2002. S.158-160

Dieses Gedicht ist anlässlich der 25-Jahrfeier von Barkenberg entstanden. So wie Barkenberg sich im Laufe der Jahre geändert hat (Seniorenzentrum, Rückbau im Bereich der Dimker Allee und der Barkenberger Allee), so wurden auch in diesem Gedicht Strophen dazu gefügt, bzw. geändert.

MEIN BARKENBERG

Du Barkenberg, du Metropole,
die nördlich liegt an Dorstens Rand.
Vom Ursprung her als Stadt der Kohle
warst einst du als Trabant geplant.

D'rum viele innerlich dich führten
als eine Schlafstadt, seelenlos,
weil sie noch nie im Herzen spürten,
welch Charme du birgst in deinem Schoß.

Wie schön sich deine Häuserketten
entlang der roten Wege ziehn,
und wie Juwelen sie umbetten
viel Blumen, Bäume, frisches Grün.

In dir hört man noch Kinderlachen,
kein Auto deine Wege stört.
Man musste keine Ampel machen,
weil hier die Welt dem Kind gehört.

Ein Weg, gebaut vor vielen Jahren,
vielleicht kannt' ihn Napoleon,
um ihn sich bunt die Häuser scharen
vom Norden bis zur Seeregion.

An diesem Weg sind auch gelegen
die Kirchen, gar nicht weit entfernt.
Man hat auch hier auf neuen Wegen
von Ökumene viel gelernt.

Als Zentrum dient in ersten Zeiten
der Handwerkshof so manches Jahr.
Als man begann sich auszuweiten,
beim See der Mittelpunkt dann war.

Das Freizeitbad, die Schule stehen
gleich neben dem Gemeinschaftshaus.
Man kann in vieler Hinsicht sehen,
was hier so macht das Leben aus.

Wer auf dem Marktplatz will verweilen,
den lädt der Wochenmarkt früh ein.
Viel bieten bunte Ladenzeilen
für den Geschmack von Groß und Klein.

Doch alle diese Attraktionen
es auch an andern Orten gibt.
Es ist noch etwas, was das Wohnen
in Barkenberg macht so beliebt.

Es muss am Menschen selber liegen:
Wo Ruhrpott fließt ins Münsterland,
da kann man eine Mischung kriegen,
wo noch das Herz wohnt beim Verstand.

Wir können hier sehr viel verkraften,
was es so gibt von Fall zu Fall;
denn es gibt gute Nachbarschaften
in diesem Ort doch überall.

Natürlich darf man nicht verschweigen,
dass es auch manchen Schatten gibt.
So können wir auf Punkte zeigen,
die heutzutage keiner liebt.

Drum musst die Metastadt schon weichen,
sie hat sich einfach nicht gelohnt,
obwohl sie für die Stadt ein Zeichen.
Man hat zu schlecht in ihr gewohnt.

Ein Altenzentrum ist entstanden
dafür als würdiger Ersatz;
denn unsre alten Bürger fanden
hier einen wunderschönen Platz.

Schlecht waren auch die Mietkasernen,
sie stammten aus der Gründerzeit.
Heut' will man sie sehr gern entfernen,
weil man sie längst schon hat bereut.

So musst' der Y-Bau gehen,
daneben ist der Sternbau fort.
Dies alles musste jetzt geschehen,
um zu erhalten unsern Ort.

Beim Rest wird’s einen Rückbau geben;
und auch aus dem genannten Grund
werden wir alle es erleben:
In Barkenberg wird alles bunt.

So wollte viel man hier erproben,
ganz einfach neue Wege gehn.
Gar manches kann man heut noch loben,
doch einiges auch nicht mehr sehn:

Mit deiner Jugend wirst du lösen,
was an Problemen sich dir stellt.
Für uns bist du mit deinem Wesen
der schönste Ort auf dieser Welt.

So wirst du sicher weiterleben
am Rande unsrer Hohen Mark.
Du kannst Geborgenheit uns geben,
wirst niemals alt und bleibst stets stark.

Deshalb, du kleine Stadt im Norden,
geh mutig weiter an dein Werk!
Du bist uns Lebensraum geworden,
du unsre Heimat, Barkenberg.

Hotel Humbert / Peter Bertram

Als "Kleine Chronik in der Speisekarte" zu finden auf der Seite Hotel Humbert


Dat Kaatenhus / Hubert Rohlof

Plattdeutsches Gedicht von Hubert Rohlof über das Ende der Metastadt
Veröffentlicht im Heimatkalender 1989, S.171

xxxx


Wulfen / Maria Kahle

Gedicht von Maria Kahle, Olsberg
Abgedruckt im Heimatkalender 1953, S.27f

Noch steht das Haus, in dem ich wuchs
Und schlief - in deine Sagenwelt gebannt,
Unwissend Nahrung aus den Wurzeln zog,
Du stilles Land, du meiner Kindheit Land!

Und immer rauscht es noch und seufzt im Wald
Von Märchen grün, ein geisterhaft Geschehn;
Käm' ich zurück, ich würd' in Lembecks Forst
Wie einst den Hirsch von St. Hubertus sehn.

Und auf dem Wiesengrund, an Baches Rand,
Ziehn abends spukhaft tanzend Nebel her,
Gespenster - armer Seelen bange Not
Raunt aus den Worten der Erzähler schwer.

Doch wenn am Morgen Strahlen hellen Lichts
Die Äcker und die Höfe breit besonnten,
Dann öffnet sich der Tageswirklichkeit
Das Land mit seinen großen Horizonten.

Dann schmeckt die Luft nach Schweiß und Roggenbrot,
Die Sensen blitzen, Korn sinkt hin in Schwaden,
Mettwurst und große Bohnen, saftiger Speck,
Das Bauernvolk zum Mittagsmahle laden.

Gesunde Erdenlust nimmt Gottes Gut
Als Lohn der Arbeit, lacht, genießt mit Scherzen,
Und rechnet, ordnet, zählt den Geldgewinn;
Und doch regiert ein ewiges die Herzen.

Denn über all dem Werktagsmühen spannt
Sich eines Himmels Unermeßlichkeit;
Klein wird vor ihm der Mensch und auch das Land,
die Seele öffnet sich den Träumen weit!

So hast du mich geprägt in Morgenfrüh'.
Wohl sah ich Fernen, Länder mannigfalt';
In allen Wäldern sucht ich doch den Wald
Aus meiner Kindheit ... Fremder Glanz verblich
Vor deinem schlichten Bilde, das mich bannt.
Hier wurde ich; und fortan lebte ich
Aus deiner Wesenskraft, mein Münsterland.


Siehe auch

Lieder

Maria Kahle