Jüdischer Friedhof






Auf Anregung der Geschichtsgruppe des Heimatvereins wird in Erinnerung an die Familien Moises, Lebenstein und Levi aus Wulfen ein „Ewiger Stein“ mit den eingravierten Namen aller auf dem jüdischen Friedhof „Auf der Koppel“ beerdigten 11 Menschen aufgestellt. Der Bürgermeister der Stadt Dorsten, Herr Lambert Lütkenhorst, wie auch der Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Kreis Recklinghausen, Herr Dr. Mark Gutkin, werden ein Grußwort an die Anwesenden richten. Außerdem wird Herr Isaak Tourgman (Kantor und Vorbeter) entsprechend der jüdischen Religion und Liturgie ein Gebet für die Verstorbenen vortragen. Zur Gedenkstunde sind die Wulfener Bürger herzlich eingeladen. Der Heimatverein dankt der Stadt Dorsten – namentlich Herrn Bürgermeister Lambert Lütkenhorst – und dem Direktor der Sparkasse Vest Recklinghausen, Herrn Matthias Feller, für die Unterstützung zu diesem Vorhaben.

Jüdischer Friedhof
Der 300 qm große Friedhof liegt versteckt in der Nähe des Gewerbegebietes „Im Köhl“ an der Einmündung von „Auf der Koppel“ in die Wienbachstraße. Abraham Moises kaufte das Grundstück 1838. Eigentümer ist jetzt die Tochter Miriam des 1900 in Wulfen geborenen und noch 1939 nach Palästina ausgewanderten Josef Moises. Der Friedhof wurde in der NS-Zeit 1938 zerstört und weist keine Grabsteine auf, die acht Gräber weisen nur eine Steinumfassung auf, zwei Namen sind kaum zu lesen. Der Friedhof wurde 1946 wieder instandgesetzt, siehe Heimatkalender 1986, S.66
Eine Gedenktafel von Schwester Paula wurde (nach 1987) am Eingang angebracht mit dem Text: "Dem Gedenken unserer jüdischen Mitbürger, die in den Jahren 1933-1945 Opfer der Gewaltherrschaft wurden." Der Friedhof wird von der Stadt gepflegt und weist ein mächtige Eiche auf.
Dort liegen begraben:
Moises Moises, 24.6.1819-26.4.1913 / Dessen Ehefrau Henriette Moises, geb. Wertheim / Meier Moises, 22.12.1862-18.10.1937 / Dessen Ehefrau Johanna Moises, geb. Jacob / Lina Levi / Alexander Lebenstein, 1860-1913 / Dessen Ehefrau Amalie / Markus Lebenstein, gest. um 1919
In den drei Kindergräbern sind die älteren Geschwister von Josef Moises bestattet: Susanna Moises, 30.09.1896-26.8.1897 / Adolf Moises, 27.9.1897-31.10.1897 / Hermann Moises, 24.11.1898-17.2.1902
Quellen: Dorsten unterm Hakenkreuz, Bd. 1: Die jüdische Gemeinde. 5. Aufl. 1986, S.36 // Juden in Dorsten und in der Herrlichkeit Lembeck. 1989 // Jürgen Kleimann: Der jüdische Friedhof - ein fast vergessener Ort am Rande Wulfens. In: Heimatkalender 2002, S.145f
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