Gecksbach: Unterschied zwischen den Versionen

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(Ertüchtigung eines Pumpwerkes)
(Übernahme "Gecksbach" aus Dorsten-Lexikon)
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Hier Information über das Gewässer, zur Straße siehe "[[Am Gecksbach]]"
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Hier Informationen über das Gewässer, zur Straße siehe "[[Am Gecksbach]]"
  
  
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Kreis Recklinghausen Ressort 70.3 2023-11-08 Bekanntmachung UVP PG PW Gecksbach Dorsten
 
Kreis Recklinghausen Ressort 70.3 2023-11-08 Bekanntmachung UVP PG PW Gecksbach Dorsten
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==Artikel Gecksbach im Dorsten-Lexikon (2016)==
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(Mit Informationen aus Wulfen-Wiki und aus der Dorstener Zeitung vom 27. Juni 2016?
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Das breit angelegte Gewässersystem soll bis 2018 wiederhergestellt werden
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Der Gecksbach beginnt nördlich des Hofes Große-Kock am Napoleonsweg und ist im oberen Teil normalerweise trocken. Meist führt er Wasser erst ab dem Regenrückhaltebecken. Im weiteren Verlauf ist der Gecksbach mehr ein Graben. Erst südlich der B 58 wird das Ufer naturnah, denn hier beginnt das Bergsenkungsgebiet. Ohne das kleine Pumpwerk an der Frankenstraße wäre in diesem Bereich ein großer See entstanden und die Straße überflutet. Immerhin ist ein interessantes und wertvolles Feuchtbiotop in der Größe von drei Hektar entstanden. Die Senkung bewirkt aber auch, dass der Bach zwischen Frankenstraße und Marler Damm rückwärts fließt. Das Wasser wird durch eine 1998 erstellte Druckrohrleitung entlang der Frankenstraße bis in den Kusenhorstbach gepumpt. Der Name Bach hierfür ist ein Euphemismus: Es handelt sich um den bereits 1961 angelegten Vorfluter des Bergwerks, ist also ein Abwasserkanal, der schnurgerade in einem teilweise sehr tiefen Einschnitt zur Lippe im Bereich Kusenhorst führt. Das Abwasser der Zeche war – wie beim Bergbau üblich – sehr salzhaltig und verschmutzt. Das System Gecksbach/Kusenhorstbach hat eine Länge von 13 Kilometern und entwässert eine Fläche von 38 Quadratkilometern.
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Gewässersystem und Vorflut wiederherstellen
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Seit über 15 Jahren streben Stadt, Lippeverband und der Bergbau eine Lösung an, wie das Wasser aus dem Gecksbach von Wulfen kommend über den Heitkampsbach in den Kusenhorstbach in Lippramsdorf und dann in die Lippe bei Haltern abgeleitet werden kann. Schon vor Jahren hatte es Überlegungen gegeben, wie man das Gewässersystem dort richten und die Vorflut wiederherstellen kann. Die damaligen Untersuchungen wurden aber unterbrochen, als die Ruhrkohle AG die Möglichkeit bekam, von Landwirten angrenzende Flächen zu erwerben. Die machen nun eine „große Lösung“ möglich.
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Einigungsgespräche seit 15 Jahren – und noch kein Ende
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Bislang sind die Gespräche um diese große Lösung nicht zum Abschluss gebracht (Stand Mitte 2016). Der Bergbau als Verursacher des Problems ist auch bereit, für eine Lösung die Kosten in Höhe von 4,9 Millionen Euro zu übernehmen. Doch bei der Klärung der Detailfragen tun sich die beteiligten Parteien schwer. Die Schwierigkeiten liegen offensichtlich darin, dass die Problemlösung, die der Lippeverband anstrebt, nicht von allen geteilt wird. Die Regulierung der Bachläufe bedeutet einen immensen Eingriff in die Natur. Daher wären bis zu 20 Behörden an der Umsetzung beteiligt. Wegen der konträren Sichtweisen auch bei der Landwirtschaft fanden im Juni 2016 hinter verschlossenen Türen Gespräche zwischen der Unteren Wasserbehörde (Kreis Recklinghausen) und den Beteiligten statt. Sollte das Pumpwerk stillgelegt werden, würde dies das Biotop vergrößern, was der Bergbau befürwortet. Auch die Naturschützer, die zu den Verfahrensbeteiligten gehören, würde dem zustimmen. Die Landwirte sind allerdings dagegen, weil dadurch Nutzfläche „verbraten“ werde.
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Pumpwerk fördert jährlich 800.000 cbm Wasser – 40.000 Euro Kosten
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Der Anstieg des Wasserspiegels um ungefähr 1,50 Meter soll langsam innerhalb von zwei Jahren erfolgen. Da die Frankenstraße künftig mitten durch das Biotop führen wird, muss sie auf eine Länge von 400 Metern angehoben werden. Das Pumpwerk, das jährlich fast 800.000 Kubikmeter Wasser fördert und dabei 40.000 Euro Betriebskosten verschlingt, wäre nach Ende der Bauarbeiten überflüssig. Der Lippeverband hofft, dass sich alle Beteiligten bis Ende 2016 einigen.
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''Quelle: http://www.dorsten-lexikon.de/gecksbach/
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Version vom 18:20, 22. Mär 2024

Hier Informationen über das Gewässer, zur Straße siehe "Am Gecksbach"


Dorsten-Gecksbach - Ertüchtigung eines Pumpwerkes

Zuletzt geändert 08.02.2024

Allgemeine Vorhabenbeschreibung

Der Lippeverband betreibt in Dorsten das Oberflächen- und Grundwasser- Pumpwerk Dorsten-Gecksbach, das sowohl Bereiche nördlich wie auch südlich der Frankenstraße entwässert und damit die Vorflut des Senkungstiefpunktes sicherstellt. Um aufgrund des baulichen Zustandes und der Ausstattung des Pumpwerkes, welche nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen, eine Genehmigung für den dauerhaften Betrieb zu erhalten, ist dieses Pumpwerk grundlegend baulich und technisch zu ertüchtigen bzw. zu erneuern.

Kreis Recklinghausen Ressort 70.3 2023-11-08 Bekanntmachung UVP PG PW Gecksbach Dorsten


Artikel Gecksbach im Dorsten-Lexikon (2016)

(Mit Informationen aus Wulfen-Wiki und aus der Dorstener Zeitung vom 27. Juni 2016?


Das breit angelegte Gewässersystem soll bis 2018 wiederhergestellt werden

Der Gecksbach beginnt nördlich des Hofes Große-Kock am Napoleonsweg und ist im oberen Teil normalerweise trocken. Meist führt er Wasser erst ab dem Regenrückhaltebecken. Im weiteren Verlauf ist der Gecksbach mehr ein Graben. Erst südlich der B 58 wird das Ufer naturnah, denn hier beginnt das Bergsenkungsgebiet. Ohne das kleine Pumpwerk an der Frankenstraße wäre in diesem Bereich ein großer See entstanden und die Straße überflutet. Immerhin ist ein interessantes und wertvolles Feuchtbiotop in der Größe von drei Hektar entstanden. Die Senkung bewirkt aber auch, dass der Bach zwischen Frankenstraße und Marler Damm rückwärts fließt. Das Wasser wird durch eine 1998 erstellte Druckrohrleitung entlang der Frankenstraße bis in den Kusenhorstbach gepumpt. Der Name Bach hierfür ist ein Euphemismus: Es handelt sich um den bereits 1961 angelegten Vorfluter des Bergwerks, ist also ein Abwasserkanal, der schnurgerade in einem teilweise sehr tiefen Einschnitt zur Lippe im Bereich Kusenhorst führt. Das Abwasser der Zeche war – wie beim Bergbau üblich – sehr salzhaltig und verschmutzt. Das System Gecksbach/Kusenhorstbach hat eine Länge von 13 Kilometern und entwässert eine Fläche von 38 Quadratkilometern.

Gewässersystem und Vorflut wiederherstellen

Seit über 15 Jahren streben Stadt, Lippeverband und der Bergbau eine Lösung an, wie das Wasser aus dem Gecksbach von Wulfen kommend über den Heitkampsbach in den Kusenhorstbach in Lippramsdorf und dann in die Lippe bei Haltern abgeleitet werden kann. Schon vor Jahren hatte es Überlegungen gegeben, wie man das Gewässersystem dort richten und die Vorflut wiederherstellen kann. Die damaligen Untersuchungen wurden aber unterbrochen, als die Ruhrkohle AG die Möglichkeit bekam, von Landwirten angrenzende Flächen zu erwerben. Die machen nun eine „große Lösung“ möglich.

Einigungsgespräche seit 15 Jahren – und noch kein Ende

Bislang sind die Gespräche um diese große Lösung nicht zum Abschluss gebracht (Stand Mitte 2016). Der Bergbau als Verursacher des Problems ist auch bereit, für eine Lösung die Kosten in Höhe von 4,9 Millionen Euro zu übernehmen. Doch bei der Klärung der Detailfragen tun sich die beteiligten Parteien schwer. Die Schwierigkeiten liegen offensichtlich darin, dass die Problemlösung, die der Lippeverband anstrebt, nicht von allen geteilt wird. Die Regulierung der Bachläufe bedeutet einen immensen Eingriff in die Natur. Daher wären bis zu 20 Behörden an der Umsetzung beteiligt. Wegen der konträren Sichtweisen auch bei der Landwirtschaft fanden im Juni 2016 hinter verschlossenen Türen Gespräche zwischen der Unteren Wasserbehörde (Kreis Recklinghausen) und den Beteiligten statt. Sollte das Pumpwerk stillgelegt werden, würde dies das Biotop vergrößern, was der Bergbau befürwortet. Auch die Naturschützer, die zu den Verfahrensbeteiligten gehören, würde dem zustimmen. Die Landwirte sind allerdings dagegen, weil dadurch Nutzfläche „verbraten“ werde.

Pumpwerk fördert jährlich 800.000 cbm Wasser – 40.000 Euro Kosten

Der Anstieg des Wasserspiegels um ungefähr 1,50 Meter soll langsam innerhalb von zwei Jahren erfolgen. Da die Frankenstraße künftig mitten durch das Biotop führen wird, muss sie auf eine Länge von 400 Metern angehoben werden. Das Pumpwerk, das jährlich fast 800.000 Kubikmeter Wasser fördert und dabei 40.000 Euro Betriebskosten verschlingt, wäre nach Ende der Bauarbeiten überflüssig. Der Lippeverband hofft, dass sich alle Beteiligten bis Ende 2016 einigen.

Quelle: http://www.dorsten-lexikon.de/gecksbach/


Bekanntmachung: Planfeststellungsverfahren Gecksbach / Kusenhorstbach

Kreis Recklinghausen Recklinghausen, 05.03.2015. Der Landrat / Fachdienst Umwelt / Untere Wasserbehörde

Bekanntmachung: Planfeststellungsverfahren Gecksbach / Kusenhorstbach

Der Lippeverband hat gemäß § 68 des Gesetzes zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz – WHG) i. V. mit den §§ 100 ff des Wassergesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen (Landeswassergesetz – LWG – NRW) in Verbindung mit §§ 72 ff Verwaltungsverfahrensgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen (VwVfG – NRW) die Feststellung des Planes für folgendes Unternehmen beantragt:

- Naturnahe Anbindung des Mittellaufs vom Gecksbach an den Oberlauf des Kusenhorstbach in Dorsten-Wulfen

- Naturnahe Umgestaltung und Beseitigung der bergbaulichen Einwirkungen im oberen Abschnitt vom Kusenhorstbach bis zur Kreuzung mit dem Gecksbach in Dorsten-Wulfen und Haltern- Lippramsdorf

- Naturnahe Umgestaltung, Aufgabe einer Gewässerverrohrung und Beseitigung der bergbaulichen Einwirkungen des Heidkantbaches vom Einlauf in den Kusenhorstbach in Dorsten-Wulfen bis zur Kläranlage Dorsten-Wulfen

Ferner wurden als unselbständiger Teil des vorgenannten Planfeststellungsverfahrens Unterlagen zur Entscheidung über die Zulässigkeit des Vorhabens gem. §§ 2 ff des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) vorgelegt.


Siehe auch