Abriss-Skulptur
Wir suchen mehr als Macht und Geld


"Heimat heißt auf arabisch 'baladi'. Wie sehr Barkenberg ihre Heimat ist, zeigen die Bürger mit viel künstlerischen Engagement: Eine Skulptur von Jugendlichen aus dem Stadtteil verknüpft alte und neue Heimaten.
Seit Februar 2009 erinnert eine vier Meter hohe, von innen und außen beleuchtete Skulptur an den großen Abriss der Häuser Dimker Allee 35 - 79. Das Jugendprojekt von Pater Pauly hat sie mit dem Metallkünstler Norbert Then aus Teilen und Gegenständen erarbeitet, die beim Abriss gesammelt wurden.,,Die Gestaltung der Skulptur stand nicht von vornherein fest. Die ldeen sind mit der Arbeit gewachsen", sagt Pater Pauly. ,,Es ist ein ganz wichtiges Signal für die Jugendlichen, dass sie in ihrem Stadtteil auch selbst etwas mit gestalten können."
Dauerhafte Erinnerung
Die Skulptur besteht aus Cortenstahl, der
wegen seiner schnell ansetzenden Rostschicht
bei Künstlern beliebt ist, und beinhaltet
Erinnerungsstücke wie alte Klingeltableaus,
Türgriffe und Teile vom Mauerwerk.
Die Jugendlichen haben sie außerdem mit
deutschen, russischen, türkischen und kurdischen
lnschriften versehen. Hassan hat
das arabische Wort für Heimat, ,baladi', gewählt.
Yavus wünscht auf Kurdisch den Betrachtern
der Stele einen guten Tag in der
neuen Heimat: ,Welat roj baros". Andere
lnschriften lauten: ,,Es ist so schwer, in Frieden zu leben"
und ,,Wir suchen mehr als
Macht und Geld". An über zehn Herbstabenden
arbeiteten die jungen Künstler
unter Anleitung von Meister Dirk Langhorst
in der Werkstatt der Stahlbaufirma
Günnemann-Grosse & Co. GmbH. Die
Firma stellte neben den Räumlichkeiten
und der Expertise auch den Stahl zu besonders
günstigen Konditionen zur Verfügung. Das Fundament
der Stele hat die Dorstener Arbeit gGmbH
gegossen; und auch der Bauantrag
und die Berechnung der Statik sind ehrenamtlichen
Unterstützern zu verdanken. Die Sparkasse Vest,
die RWE Jugendstiftung, die Dr. Carl Dörken Stiftung und der
ArbeitskreisJugend e.V. Dorsten leisteten
einen finanziellen Beitrag. Zwei der Künstler haben
selbst in den abgerissenen Häusern
gewohnt und heute leben sie und die anderen umgesiedelten Mieter
in modernen Wohnungen in unmittelbarer Nachbarschaft."
Quelle:
Wörtliche Übernahme des Textes aus dem LEG Magazin Ausgabe 1/2009 S.32-33
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