Der Name Wulfen

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Zitatesammlung über Herkunft und Bedeutung des Namens Wulfen

Ähnliche Ortsnamen

Der große ADAC-Jubiläumsatlas deckt ganz Deutschland im ungewöhnlichen Maßstab 1:100.000 ab und enthält auch kleinste Ortschaften. Im Register sind außer den drei Wulfen einige ähnlich klingende Namen zu finden: u.a. Wulfenau, Wulfing, Wulfsdorf, Wülfte, 3x Wulften. Sehr zahlreich sind die mit Wolf... beginnenden Ortsnamen, darunter die großen Städte Wolfen und Wolfsburg.

Wölfe?

  • "Wulfen in Westfalen gemahnt - wie Wolfen in Sachsen-Anhalt und die niedersächsischen Städte Wolfenbüttel und Wolfsburg - an die Zeiten, als Wölfe noch unsere Heimat unsicher machten." Dietmar Urmes: Handbuch der geographischen Namen 2000, S.337
  • "Viele wilde Tiere, namentlich Wölfe, waren hier in Mengen vorhanden und noch vor hundert Jahren mussten sich die Hirten gegen diese Untiere vorsehen. Ein Stück vom Wolfsnetz war noch zu meiner Zeit in Lembeck vorhanden, und sehr wahrscheinlich hat der Name Wulfen, in den ältesten Urkunden Wulfhem/Wolfheim geschrieben, daher seinen Ursprung." Aus der Brunn'schen Chronik, S.34
  • Meister Isegrimm und der Musikant : Unter diesem Titel kann man von Josef Wiens im Vestischen Kalender 1958 S.126-127 etwas über Wölfe in unserer Gegend nachlesen, sowie die Geschichte vom Lippramsdorfer Musikanten, der von Wulfen kommend in eine Wolfsgrube fiel.

Moorort?

  • "Wülfte ist altes Wulfete ... lauter Sinnverwandte zu Moor- und Sumpfbezeichnungen. Vgl. Moorort Wulfen b. Dorsten a. Lippe." Hans Bahlow: Deutschlands geographische Namenwelt. 1965, S.546 [Text stark gekürzt, Kopie in der Stadt- und Schulbibliothek. Diese Veröffentlichung ist bei Fachleuten umstritten, da sie fast ALLE Bezeichnungen krampfhaft auf uralte Gewässerworte zurückzuführen versucht.]


Wolf als Vor- und Familienname

Zitat aus Hans Magnus Thomsen: Was sagt der Name ? 2007, S.199-200 : "Es gibt kaum ein heimisches Tier, dass nicht zum Familiennamen geworden wäre. Am häufigsten ist aber der Wolf. Ihn gibt es mehr als 200.000 mal (auch als Wolff, Wulf, Wulff). Das hat seinen Grund darin, dass in der germanischen Frühzeit, als unsere Rufnamen entstanden, der Wolf in hohem Ansehen stand. Unseren Vorfahren galten die Wölfe als Tiere Wotans (Odins), und sie wurden respektiert wegen ihrer Stärke. So ist der Wolf Bestandteil vieler germanischer Rufnamen (Wolfgang, Wofrad, Wolfram u.a.). Alle Familiennamen, die Wolf enthalten, sind von Rufnamen abgeleitete Patronyme (Vaternamen). Neben dem Bären ist der Wolf das häufigste heimische Wappentier." [leicht gekürzt].

Ortsnamen

Die Benennung eines Ortes dient wie alle Bezeichnungen der Orientierung des Menschen in seiner Umwelt. Der Entstehung der Ortsnamen lag stets ein Benennungsmotiv zu Grunde, ein Merkmal, das diesem bestimmten Ort anhaftet und das sich auf den ersten Siedler, Gründer (Namen), geografische und oder topografische Gegebenheiten bzw. Besonderheiten (z. B. Gewässer, Fluss, Furth, Berg, Burg, Kirche, Kloster) oder auf mythologische Gründe bezog. Ortsnamen werden erstmals schriftlich genannt, wenn ihre Gründung durch Urkunden belegt ist oder wenn Rechtsgeschäfte, die mit dem Ort in Verbindung stehen, getätigt und in Urkunden festgehalten wurden. Urkunden sind zufällig erhaltene Belege dieser Rechtsgeschäfte. Die meisten Namen waren daher schon in Gebrauch bevor sie erstmals schriftlich erwähnt wurden.

Ortsnamen können verschiedenste Ursprünge haben:
Herrschaftliche Namen: diese Art rührt von ehemaligen Besitztümern von adeligen oder kirchlichen Grundbesitzern her.
Insbesondere während der Völkerwanderungszeit wurden Orte nach der dort siedelnden Sippe eines Gründers benannt, zum Beispiel alle -ing- und -heim-Namen („bei den Leuten/Heim des …“)

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Nach in der Gegend gehäuft auftretenden Pflanzen oder Tieren, zum Beispiel Eschede („Eschenort“), Exten („bei den Elstern“, zu westfälisch Eekster „Elster“). Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ortsname (25.09.12)

-heim

Zitat (verändert) aus Dieter Berger : "Geographische Namen in Deutschland", 1993, S.130 (s.a. S. 13) :
"-heim : Das gemeingermanische Substantiv mittelhochdeutsch und althochdeutsch heim (Haus, Wohnort), ... gotisch haims (Dorf), hat verschiedene Bedeutungen entwickelt. Doch ist die gotische Bedeutung die ursprüngliche, sie gilt wohl auch für die deutschen Ortsnamen auf -heim, die in der Regel alte Gruppensiedlingen bezeichnet haben. Feste Siedlungsnamen auf -heim gab es in der germanischen Frühzeit noch nicht, sie traten erst nach der Wanderzeit auf und blieben bis ins Mittelalter üblich. Meist sind sie mit Personenennamen im ersten Glied gebildet. ... Man kann nicht, wie es früher oft geschah, alle -heim-Orte als fränkisch ansehen.
In vielen deutschen Landschaften erscheint -heim verkürzt z.B als -um (Bochum, Beckum) oder auch als einfaches -en.

Zitat aus der Wikipedia: -heim ist ein häufiger Bestandteil von Ortsnamen. Er bezieht sich meist auf die Wohnstätte einer namentlichen Person. Der typische Heim-Ortsname besteht in der Regel aus Personenname mit Genitivendung und -heim (=Siedlung, Ansitz, Wohnort). Ortsgründungen mit der Namensendung -heim sind typisch für Siedlungsgründungen im Zuge der fränkischen Landnahme, die im späten 5. bis 7. Jahrhundert stattfand.
Folgende Beispiele zeigen typische frühe Personennamen: Algolsheim (Agolf), Andolsheim (Andolf), Arnheim (Arno), Artzenheim (Azzo), Baldersheim (Baldur), Dittenheim (Tito), Egisheim (Egis), Heidenheim (Heido), Mannheim (Manno), Marckolsheim (Marko), Meinheim (Meino, Megino), Sammenheim (Sammo). Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/-heim (25.09.12)

Resümee

Wahrscheinlich hat Wolfhem/Wulfen seinen Namen also NICHT von dem Tier, sondern nach einer Person mit dem Namen Wolf..., die hier ihre Wohnstätte hatte. [cgru]



Verb wulfen

Laut einer Veröffentlichung von 1882 bedeutet das Verb "wulfen" : "in Wolfsgestalt Schaden stiften" !

http://de.wikisource.org/wiki/Seite:De_Vehmgerichte_und_Hexenprozesse_in_Deutschland_W%C3%A4chter.djvu/113

Siehe auch