22. März 1945

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Ein Informationsheft des Heimatvereins ist als PDF zu finden über die Seite "Termine", Datum 22.3.14
Unter zahlreicher Anteilnahme vieler Wulfener gedachte die Geschichtsgruppe des Heimatvereins in der St. Matthäus-Kirche des 69. Jahrestags der Bombardierung beim Kriegsende. Reinhold Grewer zeigte Bilder der 23 Toten, erinnerte auch an die ermordeten Wulfener Juden und an die Opfer aller Kriege.
Am Freitagmorgen gedachten auf Initiative der Geschichtsgruppe des Heimatvereines Wulfen rund 40 Wulfenerinnen und Wulfener in einem Gedenkgottesdienst am Kirchturm der St. Matthäus-Kirche der Opfer des Bombenangriffes auf Wulfen am 22. März 1945. Kaplan Pawel Czarnecki ermunterte in einer Kurzpredigt, sich für den Frieden im Alltag einzusetzen. Anschließend las Reinhold Grewer vom Heimatverein alle Namen der 23 Opfer vor. Um Punkt 10.10 Uhr, der Minute als die ersten Bomben auf Wulfen fielen, begann die Matthäus-Glocke der Pfarrkirche zu läuten. Dabei gedachten die Wulfener auch der jüdischen Opfer des Naziregimes, besonders derer aus den Wulfener Familien Lebenstein und Münzer.
Bei der an der Matthäus-Kirche angebrachten Gedenktafel wird alljährlich am 22.3. an die Opfer gedacht. Foto: Guido Bludau 2011
1945
Tafel an der Kirche

Der schlimmste Tag in der Wulfener Geschichte

Dem Kriegsende ging ein Luftangriff voraus, der 23 Wulfener tötete, 15 Häuser und die Kirche zerstörte. Daran erinnert eine Gedenktafel an der Südseite des Turmes von St. Matthäus, die der Heimatverein 2005 am 60. Jahrestag anbrachte.

Die Toten wurden zusammen auf dem St. Matthäus-Friedhof beigesetzt. An sie erinnert eine Stele, siehe Fotos unten.

[Information des Heimatvereins 2013:]
Der 22. März 1945 wird Wulfens Schicksalstag. Morgens, um 10:10 Uhr werden bei einem Angriff eines amerikanischen Bomberverbandes vier Bombenteppiche über das Dorf gelegt;
der erste trifft das Dorf und die Kirche, der zweite den Bahnhof, der dritte den neuen Friedhof und der vierte die Häuser Auf der Koppel.
Insgesamt werden von etwa 125 Sprengbomben von 5 bis 10 Zentnern Gewicht außer der Kirche 15 Häuser total zerstört, 7 weitere müssen sofort geräumt werden und 12 andere erhalten schwere Beschädigungen. Insgesamt fordert der Angriff 23 Todesopfer.
22 Opfer der Bombenkatastrophe werden unter großer Anteilnahme der Bevölkerung am 25.3.1945 auf dem ebenfalls von Bomben getroffenen, verwüsteten Friedhof gemeinschaftlich in einem als Grab dienenden Bombentrichter beigesetzt. Es ist Palmsonntag, 19:00 Uhr.

Totenliste

Karl-Heinz Bleser 8 Monate
Johanna Droste 30 Jahre
Anna Feldmann 57 Jahre
Bernhardine Grewer 43 Jahre
Werner Grewer 9 Jahre
Willi Grewer 7 Jahre
Carl Henschel 42 Jahre, aus Gelsenkirchen
Siegmund Konitzki 29 Jahre, polnischer Zwangsarbeiter aus Lodz/Litzmannstadt
Hedwig Pier 21 Jahre
Johann Potthast 68 Jahre
Franz Rößmann 68 Jahre
Wilhelm Rößmann 59 Jahre
Christine Rößmann 59 Jahre
Franziska Rößmann 32 Jahre
Gertrud Rößmann 16 Jahre
Elisabeth Rohlof 34 Jahre
Annette Rohlof 5 Jahre
Karl-Heinz Rohlof 2 Jahre
Toni Schäpers 4 Jahre
Bernardine Stolbrink 21 Jahre
Hilde Stolbrink 19 Jahre
Heinz Stolbrink 16 Jahre
Hilde Wibbelt 15 Jahre

Siehe auch

Literatur

Das Kriegsende in unserer Region

  • Kurzfilm: Schermbeck, März 1945 (Bomben und der Einmarsch der Alliierten)
  • Die Entscheidungsschlacht am Niederrhein 1945 / Hubert Bernhardt, 1976
  • Endkampf zwischen Rhein und Weser / Werner Niehaus, 1983
  • Die Entscheidungsschlacht an Rhein und Ruhr / Helmuth Euler, 1978
  • Der Große Kessel - eine Dokumentation über das Ende des zweiten Weltkrieges zwischen Lippe und Ruhr, Sieg und Lenne / Willi Mues, 1984

[Diese Bücher sind in der Stadtbibliothek vorhanden]

Was passierte woanders am 22.3.1945?

Luftangriffe auf Dorsten, Herten, Bochum, Ahaus, Bocholt, Paderborn, Fulda, Hildesheim, Hamburg, Berlin.

Es erschien die letzte Wochenschau in der NS-Zeit : bei Youtube aufrufbar

Grabmal auf dem St-Matthäus-Friedhof
Namensliste auf der rechten Seite der Friedhofs-Stele
Namensliste auf der linken Seite
Ausschnitt der Tafel am Ehrenmal